Gebirgsfluss

Dies ist der Fluss der mittig durch das Gebirge bei Levana geht. Er fließt ruhig und wird hauptsächlich zur Orientierung und zum Warentransport genutzt. Man kann entweder mit einer Fähre auf dem Fluss fahren, oder die Straße neben ihm benutzen, was bei weitem billiger ist. Der Fluss ist die Verbindung zwischen Levana und der Straße, die von Veldrai nach Myrboku führte.

cF.: Levana (Stadttore)

Die beiden Krieger waren eine ganze Weile geritten, während die Sonne über ihnen gewandert war. Die Umgebung um sie hatte sich - zwar nur allmählich, aber doch markant verändert.
Sie ritten jetzt neben einem breiten Strom her der, wie Sarevok wusste, in Richtung Veldrai führte. Während ihrem Ritt hatten sie nicht sehr viel miteinander gesprochen, und obwohl Sarevok für gewöhnlich kein Mensch war, der aus dem Nähkästchen plauderte, begann er sich ein wenig zu langweilen.
Asator schien es tatsächlich nichts auszumachen den ganzen Tag durchzureiten ohne überhaupt etwas zu sagen - von gelegentlichen Notwendigkeiten abgesehen.
Einige Zeit zuvor waren sie einem vermeintlichen Händler auf einem, von Ochsen gezogenen, Karren begegnet, der bei ihrem Anblick ziemlich rasch das Weite gesucht hatte. Sarevok war es gewohnt, die meisten vermuteten bei seinem Erscheinen aufkeimenden Ärger.
"Es ist eine Weile her, dass ich in Veldrai war. Wisst Ihr wie weit der Weg noch ist?" fragte Sarevok, seine Stimme vom langen Schweigen etwas heiser, nur um überhaupt etwas zu sagen.

Die Reiste war ruhig, sehr ruhig. Sie waren mittlerweile bei dem Fluss angekommen, während es nun fast nachmittag war. Sarevok sagte nichts, was Asator nicht weiter störte. Er war weit gereist und hatte auf diesen ganzen Reisen nie einen Gesprächspartner, bis auf Isa. Und der war als Rabe nicht sonderlich gesprächig und Albschatten wollte auch nicht allzu viel von sich Preis geben.
Während der Reise passierte auch nichts, es kam ihnen einmal ein Händler entgegen, der bei dem Anblick der finsteren Gestalten lieber das Weite suchte.
Plötzlich brach Sarevok das Schweigen und fragte, ob Asator wisse, wie weit es noch wäre. Ja, ich weiß es. Wir folgen noch ungefähr zehn Kilometern noch diesem Fluss. Anschließend geht es über eine der Hauptstraßen ungefähr 70 Kilometer nach Norden. Wir werden wahrscheinlich morgen, spätestens übermorgen werden wir da sein. erklärte der Finstere ziemlich ausführlich. Seine Geographiekenntnisse waren nicht von schlechten Eltern, was natürlich an seinem ehemaligen Dasein als Gott liegen könnte. Oder vielleicht hatte es irgendwelche anderen Gründe, das war nun unwichtig.
Warum tötet ihr eigentlich? Wegen Geld? fragte Asator nach einer kurzen Weile. Für ihn war es keine Frage, dass Sarevok tötete, weshalb er sofort zu der "Warum" Frage überging. Und eigentlich interessierte es den Finsteren wenig, warum er es tat, jeder hatte seine Gründe und solange er kein Verräter war, war es relativ in Ordnung. Aber dennoch, er war auf den Geschmack eines Gespräches gekommen und versuchte es daher weiter zu stricken.

Sarevok seufzte genervt als Asator ausführte wie lange sie noch zu reisen hatten. Er war kein großer Fan von langen Reisen, vor allem wenn sie so ereignislos von statten gingen. Umso mehr war er überrascht und erfreut als Asator ihm eine Frage stellte. Für die Antwort brauchte er jedoch eine Weile.
Tatsächlich hatte er selbst nie wirklich über das 'Warum' nachgedacht. Hatte er überhaupt einen Grund?
"Geld? Nein.." erwiderte er. "Natürlich erledige ich die Aufträge des Geldes wegen, vielleicht aber auch aus Langeweile."
Das entsprach nicht hundertprozentig der Wahrheit, denn einige seiner Aufträge beinhalteten keineswegs einen Mord - es war nur häufig schneller und unkomplizierter wenn man nervige Leute um die Ecke brachte.
"Ich versuche zu verhindern, dass.. gewisse Leute meinen Aufenthaltsort erfahren, deshalb muss gelegentlich ein Narr, der dumm genug war mich herauszufordern, von der Bildfläche verschwinden." schloß Sarevok. Damit hatte er zumindest teilweise gesagt was ihm in den Sinn gekommen war.
Natürlich empfand er gewisse Leidenschaft im Kampf, doch dieses Gefühl teilte er vermutlich mit den meisten Kriegern..
"Was ist mit Euch? Habt ihr mehr Respekt vor dem Leben?" fragte er Asator gehässig. "Lasst mich raten, für Euch kommt es sehr darauf an wen ihr tötet, nicht wahr? Lichtanbeter haben ihr Recht auf ein Leben wohl verwirkt wenn sie Euch antreffen..?"

Laut Sarevok gab es diverse Gründe, warum er tötete. Teilweise aus Langeweile, manchmal, weil es die einfacherere Lösung war. Manchmal war es aber auch eine Notwendigkeit, um seine Position geheim zu halten. Anschließend fragte er, warum Asator tötete und vermutete außerdem, der Finstere hätte keine sonderlich hohe Meinung vom Wert eines Lebens. Irgendwie empfand er es als belustigend, wie Sarevok von ihm dachte. Erfülle ich wahrlich das Klischee des Bösen so perfekt? Dessen war ich mir gar nicht bewusst... dachte Asator amüsiert grinsend.
Ob ich mehr Respekt vor dem Leben hab? Vielleicht. Ich töte nicht wahllos, nicht aus Langeweile. Aber dennoch habe ich selten Probleme Leben zu zerstören. Vielleicht bei Kindern, das hat aber andere Gründe. erklärte der Finstere. Und Lichtanbeter sind nicht unbedingt dem Tode geweiht, wenn ich sie sehe. Wobei... kurz überlegte Asator und sprach dann weiter Doch eigentlich schon. Entweder weichen sie und verlieren ihren Glauben. Oder sie behalten ihn und greifen mich an. Beide Fälle führen zu ihrem Tod.
Seit seiner Niederlage vor Jahren hatte der Gott der Finsternis einen Hass auf Verräter und andere Fahnenflüchtige bekommen, gegen welche er auch rigoros vorging.

Ich töte nicht wahllos, nicht aus Langeweile. Aber dennoch habe ich selten Probleme Leben zu zerstören. Vielleicht bei Kindern, das hat aber andere Gründe.
Sarevok empfand für einen Moment das Bedürfnis Asator zu erklären, dass er das mit der Langeweile anders gemeint hatte. Er war keiner der Krieger, die irgendwo hingingen und wahllos alles abschlachteten das ihnen über den Weg lief, aus dem einfachen Grund das sie es konnten. Er kämpfte aus Langeweile, seine Gegner waren nur in der Regel zu dumm zu erkennen, dass es ihr letzter Kampf sein würde.
Er ließ es bleiben. So sehr interessierte es Asator wohl auch nicht, und so belanglose Themen dienten ohnehin nur der Aufrechterhaltung einer Konversation.
Und Lichtanbeter sind nicht unbedingt dem Tode geweiht, wenn ich sie sehe. Wobei... Doch eigentlich schon. Entweder weichen sie und verlieren ihren Glauben. Oder sie behalten ihn und greifen mich an. Beide Fälle führen zu ihrem Tod.
Sarevok lachte aus. Das war ja zu erwarten gewesen. Allmählich kam ihm der Gedanke, dass Asator ihn ein wenig an einen Missionar oder Sektenführer erinnerte. Diese Verrückten hetzten auch quer durch die Weltgeschichte und versuchten ihren Glauben zu verbreiten.
In Asators Fall war es eben lediglich etwas 'Größeres' das außerdem einfach 'wahrer' klang..
"Ihr haltet also nichts von Zwielichtanbetern? Oder Überläufern?" fragte Sarevok. Er dachte an seinen Vater.
"Wenn ich nun aber mit dem falschen Glauben aufwachsen würde, und später erkennen, dass die Wahrheit in der Finsternis liegt, wäre das für euch dann Verrat? Würdet Ihr mich deshalb richten?" Der Krieger grinste.

Sarevok stellte Asator eine interessante Frage. Würde er über den dunklen Krieger richten, wenn dieser ein ehemaliger Zwielichtanbeter wär? Die Antwort war kein einfaches "Ja" oder "Nein", es war etwas komplizierter. Ich würde euch ärger beäugen. Ich habe schon viel erlebt. Ich habe gesehen, wie Menschen, Zwerge und sogar Engel die Reihen der Finsternis stärkten. Doch ich sah sie ebenso schnell rennen, wie sie gekommen waren. Sie waren Feige im Angesicht des Todes. Die Angst fuhr ihnen in die Knochen und verrieten diejenige, denen sie einst die Treue schworen. DAS sind die Wesen, die ich jage und töte. Diejenigen die nur vorgeben sich einer Sache verschrieben zu haben. erklärte Asator anhand eines Beispiels seine Meinung. Solange ihr treu seid und nicht wankt, habt ihr nichts von mir zu befürchten. schloss er letztendlich an und hoffte, dass Sarevok seine Beweggründe verstand. Noch immer, selbst nach all diesen Jahren, lag der Schmerz der Niederlage tief im Gott der Finsternis. Und dieser Schmerz führte zu Hass, einem Hass, den Asator willkommen hieß. Hass war ein großer Antrieb, letztendlich ja eine eigene Kreation aus der Zeit, als die Welt erschaffen wurde.
Während die beiden so nebeneinander ritten, rauschte der Fluss neben ihnen entlang und Isa wurde plötzlich unruhiger. Anscheinend wollte der Kolkrabe mal wieder die Runde drehen. Also hob der Finsterling die Rechte an und der Rabe sprang auf den Unterarm, wo die Krallen ein leises Klicken am Rüstzeug Asators erzeugten. Anschließend gab er Isa noch etwas Starthilfe, indem er den Arm ruckartig nach oben hob. Anschließend blickte er schweigend dem schwarzen Vogel hinterher.